Haushaltsrede der Pegnitzer Gemeinschaft am 26.11.2025
verfasst und vorgetragen von Daniel Rasch (PEG)
– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Wolfgang,
liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats
sehr geehrte Vertreter*innen der Presse
sehr geehrte Damen und Herren!

Heute verabschieden wir den Haushalt 2026. Zum ersten Mal seit vermutlich etwa 30 Jahren „in time“, also bis zum 30.11. des laufenden Jahres. Bürgermeister und v.a. unsere Kämmerin Alexandra Krupp haben ihr bei der Verabschiedung des Haushalts für 2025 im April d.J. gegebenes Versprechen gehalten, allen Unkenrufen zum Trotz.

Von unserem Bürgermeister haben wir eindrucksvoll vorgestellt bekommen, wie die Entwicklung der Stadt Pegnitz seit 2020 verlaufen ist. Ich fasse nochmals kurz zusammen:
Schulden halbiert – Gewerbesteuer nahezu verdoppelt – Einwohnerzahl steigend – Konsolidierungsmittel bestmöglich ausgeschöpft – Fördermittel konsequent genutzt.

Vergangenheit!

Und Zukunft?

Der Blick in die Zukunft ist positiv. Etliche Projekte sind in der Pipeline um die Zukunft von Pegnitz weiterhin erfolgreich und aktiv zu gestalten. Allen voran die Ansiedlung der HFÖD. Wir haben vom Bahnhof gehört und von weiteren Ansiedlungen namhafter Firmen für eine starke Wirtschaft. Die Generalsanierung der Kläranlage geht ohne Herstellungsbeiträge für die Bürger ab. Nachdem der Haushalt der Stadt über 23 Jahre zu Lasten des Abwasserwerks durch nicht zugeführte Straßenentwässerungsbeiträge saniert wurde, führen wir nun die über 23 Jahre nicht abgeführten Beiträge für die Straßenentwässerung im gleichen Zeitraum redlich an das Abwasserwerk zurück. Der seit Beginn der 2000er Jahre bestehende Investitionsstau wird jetzt – endlich! -aufgelöst. Allein in den vergangenen sechs Jahren haben sich die Investi-tionen mehr als vervierfacht. Waren es 2020 noch 1,4 Mio. EUR so liegen wir jetzt für 2026 in der Planung bei 6,2 Mio. EUR.

Der Bauhof bekommt endlich Gebäude, die unseren verdienten Mitarbeitern dort würdig sind. Der steuerliche Querverbund, der uns bereits beim Bau der Windräder bzw. des CabrioSols versprochen wurde, kommt und entlastet unseren Haushalt künftig.

In der Energiewende sind wir mit unseren Windrädern, dem Ausbau der Photovoltaik und nicht zuletzt mit dem für den steuerlichen Querverbund erforderlichen Blockheizkraftwerk dabei.

Im Bereich digitales Rathaus und Bürgerservices wurde viel Neues geschaffen, weitere Anwendungen werden bald folgen. Was digital möglich, nützlich und förderfähig bzw. bezahlbar ist, wird umgesetzt werden.

Im Bereich Mobilität werden neue Radwege z.B. nach Troschenreuth und zu weiteren Ortsteilen entstehen, der Bahnhof und sein Umfeld werden zur Premium-Mobilitätsstation.

Neue Jugendräume wurden und werden gemeinsam mit unseren Jugendlichen gestaltet und in Kürze eröffnet werden und unter eine professionelle Leitung gestellt werden. Unser Ziel ist auf dieser Basis wieder eine Form von Teilhabe der Jugend zu etablieren.

Der Seniorenbeirat kümmert sich aktiv um die Belange älterer Mitbürger und sorgt zusammen mit Bürgermeister und Verwaltung um deren Umsetzung.

Der Klimaschutzbeirat liefert uns wertvolle Impulse, um den Anforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Wir haben immer noch eine im Vergleich zu unseren Nachbargemeinden überdurchschnittlich hohe Sportförderung und fördern damit u.a. Jugend, ehrenamtliche Vereinsarbeit und dadurch unser soziales Miteinander.

Im Bereich der Kindergärten stellen wir ausreichend Plätze zur Verfügung. In Bronn entsteht eine komplett neue Kindertagesstätte nach den neuesten Erkenntnissen und Anforderungen.

„6 Jahre Stillstand“!

So lautete einer der ersten Posts eines regelmäßigen Besuchers der Stadtratssitzungen in der Facebook-Gruppe „Ich bin ein echter Pegnitzer“ nach der Wahl von Wolfgang Nierhoff zum 1. Bürgermeister im März 2020. „Ein echter Pegnitzer“ – das bin ich seit mehr als 62 Jahren nebenbei bemerkt übrigens auch, auch wenn ich dieser Facebook-Gruppe nicht angehöre.

Wirklich: „6 Jahre Stillstand?“

Davon sind wir meilenweit entfernt. Ich glaube, dass es kaum eine Phase in der Entwicklung dieser Stadt gab, in der so viel Positives passiert ist. Bei den beiden letzten Anträgen, die hier von der CSU an das Gremium gestellt wurden, war es doch in Wirklichkeit so, dass die darin von Bürgermeister und Verwaltung geforderten Aktivitäten bereits von diesen angegangen und teilweise bereits erledigt waren, bevor der Antrag geschrieben bzw. eingereicht war.

„Dornröschenschlaf“ der Antragsteller? Ganz Bestimmt!

Stillstand in Pegnitz? Ganz sicher nicht!

Und für mich ganz wichtig: wer Brücken bauen will sollte sich im Klaren darüber sein, wohin er diese aufbauen will. Die Hand zum Brückenbau wurde von uns oft genug ausgestreckt und auch leider zu oft wieder ausgeschlagen. Da helfen auch bezahlte Anzeigen im „Blickpunkt“ und Flugblätter mit Un- und Halbwahrheiten vor gut zwei Jahren nicht weiter. Das ist beileibe kein Fundament für einen Brückenbau, liebe Kollegen Lappat und Krieg.

Darf ich kurz daran erinnern und auch daraus zitieren: „Pegnitz ist eine Schulstadt im Grünen. Es lebt sich gut hier. Wir wohnen ruhig und doch nicht zu weit entfernt von den Ballungsräumen. Wir genießen die Vielfalt unserer regionalen Lebensmittel, unser hervorragendes Bier und den Zusammenhalt in unseren lebendigen Ortschaften. Kindergärten und Schulen sind in sehr guter Qualität vorhanden. Die Gesundheitsvorsorge ist gut und unsere Vereinslandschaft trägt mit ehrenamtlichem Engagement zum sozialen Zusammenhalt und einer hohen Lebensqualität bei.“ Zitat Ende

Tolles Lob für uns, stammt übrigens vom Fraktionsvorsitzenden der CSU. Zumindest hat er einen Blick für die Realität und das Wesentliche.

Soll ich weiter daraus zitieren – nur auszugsweise?

Zu 2021

Kritikpunkt CSU: „Aussetzung der Stabilisierungshilfe für ein Jahr“
Das war strategisch geschickt, denn das hat uns in den Folgejahren nach heutigen Erkenntnissen ein Vielfaches eingebracht.

Kritikpunkt: „Vertrag externe Werkleitung im Bad nicht beendet“
Zum Zeitpunkt 2021 nach dem Brand und in der Corona-Zeit wäre das völlig unangebracht gewesen. Der Vertrag ist inzwischen längst beendet. Manchmal kommt es halt auf den strate-gisch richtigen Zeitpunkt an. Das CabrioSol ist immer noch täglich geöffnet, der Defizitausgleich konnte seit 2020 trotz steigender Kosten zumindest stabil gehalten werden.

Zu 2022

Kritikpunkt: „Personalausgaben um 9,4% gesteigert“
Wenn es Tariferhöhungen, Corona-Geld für alle Angestellten und die Besetzung bislang nicht besetzter Stellen gibt, dann steigen ganz einfach die Personalkosten. Das weiß jeder, der sich mit Tarifrecht und Wirtschaft ein bisschen auskennt.

ritikpunkt „Keine Jugendräume“
Auch hier brauchten wir eine passende Lösung – sprich Räume – , die es damals nicht gab. Der jetzige Standort im alten Feuerwehrhaus zusammen mit der sechsstelligen Förderung aus der Timken-Foundation ist eine sehr gute Lösung – Schnellschüsse helfen uns halt manchmal nicht wirklich.

Kritikpunkt: „Hotelfachschule Beendigung beschlossen“.
Das wurde letztlich im Kreistag entschieden, da das Defizit der Schule für diesen einfach zu hoch war. Die sich jetzt abzeichnende Nachnutzung durch die Bayerische Verwaltungsschule ist für uns und den Landkreis wesentlich attraktiver – übrigens v.a. erreicht durch Hartnäckigkeit und Verhandlungsgeschick unseres Bürgermeisters und des Landrats Flo Wiedemann.

Zu 2023

Kritikpunkt: „Stadt beendet den Betrieb des Eisstadions“
Zur Erinnerung, das war Teil des gemeinsam verabschiedeten Konsolidierungskonzeptes. Das Eisstadion wird seitdem durch die Arena UG betrieben und erfreut sich größter Beliebtheit. Es ist nach wie vor keine Pflichtaufgabe der Stadt!

Kritikpunkt: „Immer noch kein steuerlicher Querverbund im Eigenbetrieb“
Ein CSU-Bürgermeister hatte uns das vor Jahren versprochen, aber leider nie umgesetzt. Der Nachfolger hat sich vermutlich auch nicht wirklich drum gekümmert. Erst Wolfgang Nierhoff hat ihn durch Sachverstand, konsequentes Handeln und Hartnäckigkeit auf den Weg gebracht.
Noch ein Zitat des Kollegen Lappat aus diesem Pamphlet: „Manchmal frage ich mich, ob unser Bürgermeister überhaupt weiß, was er da tut. Alleine hierfür hätte man ihm in der Wirtschaft für seinen Dienst gedankt und ihn verabschiedet“.

Manchmal frage ich mich, ob der Kollege Lappat noch weiß, was er so schreibt.

Vielleicht schauen wir dazu gemeinsam nochmal auf einige Fakten im Thema Wirtschaft:

Ansiedlung von Loberon in Rekordzeit, erste Erweiterung ebenso in Rekordzeit inzwischen umgesetzt, die zweite Erweiterung steht vor der Tür.

Brachliegendes Gelände Faun-Tadano: Durch Hartnäckigkeit und viel Verhandlungsgeschick kommt hier ein Kürze eine weitere große Gewerbeansiedlung zustande

KSB – Erweiterung, Verlagerung Bahnhofstraße: Durch tolles Projektmanagement und konsequentes Handeln konnte die Bahnhofstraße in sehr kurzer Zeit verlegt werden. Damit wurde die Voraussetzung für zukunftsweisende Investitionen der KSB geschaffen.

Bahnhof und Bahn: nach unzähligen Verhandlungsrunden mit der DB kommt jetzt endlich der barrierefreie Ausbau und der „Durchstich“ auf die andere Seite zur Innenstadt und zur künftigen HFÖD. Übrigens: Die HFÖD wird unsere Innenstadt ganz sicher nachhaltig beleben, sie wird möglicherweise sogar zu einer „neuen Mitte“ in Pegnitz.

Das waren nur einige Beispiele. Ich kann da seitens der Wirtschaft keine Spur von Kritik an unserem Bürgermeister und unserer Verwaltung vernehmen. Jedes Unternehmen wünscht sich wahrscheinlich jemand mit der Tatkraft und Wirtschaftskompetenz von Wolfgang Nierhoff als Ansprechpartner.
Wenn der Kollege Lappat seinen Text von damals nochmals lesen würde, dann würde er sehen, dass genau die von ihm angesprochenen Standortfaktoren alle vorhanden sind: wir haben viele unterschiedliche Schulen, werden in absehbarer Zeit sogar Hochschulstadt. Wir haben ein tolles Bad, ein Eisstadion und jede Menge unterschiedliche Sportmöglichkeiten bei unseren Vereinen (Stichwort Vereinsförderung). Dazu haben wir in den letzten sechs Jahren – wie gerade dargestellt – über Gewerbeansiedlungen eine Vielzahl attraktiver Arbeitsplätze geschaffen und wir haben Baugebiete ausgewiesen und Wohnungsneubau ermöglicht, um Familien nach Pegnitz zu bringen.

Genau für diese Standortfaktoren sind wir in jeder Sekunde dieser Wahlperiode eingetreten! Und die Bilanz kann sich sehen lassen, auch wenn sicherlich einige in diesem Raum das nicht wahrhaben wollen.

Den Pegnitzer Bürgerinnen und Bürgern wurde damals abschließend „Hoffnung und Zuversicht“ gewünscht.

Ich habe mit meiner Fraktion die unerschütterliche Zuversicht, dass wir mit diesem von uns eingeschlagenen Weg auch weiterhin erfolgreich sein werden.

Warum? Ganz einfach darum, weil wir von der Pegnitzer Gemeinschaft nicht nur hoffen und wünschen, sondern jeden Tag tatkräftig und mit Entschlossenheit an der Zukunft von Pegnitz arbeiten.

Dabei liegen natürlich etliche Herausforderungen vor uns, das ist unbestritten. Herausforde-rungen, denen wir alle hier uns gemeinsam stellen müssen. Die aktuelle Zusammensetzung dieses Gremiums ist bekanntermaßen ein Auslaufmodell. Im März wird neu gewählt und einige der heute handelnden Akteure sind dann nicht mehr dabei, aus welchem Grund auch immer. Den Haushalt, den wir heute verabschieden, geben wir also auch unseren potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolgern mit auf den Weg.

In meiner Haushaltsrede vor zwei Jahren hatte ich über Prognosen gesprochen, die immer dann schwierig sind, wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. In der Haushaltsrede im April hatte ich die Frage gestellt, ob in Pegnitz wirklich alles so „schlecht“ ist, wie es gerne behauptet wird.

Nein, gerne nochmals: In Pegnitz ist es ganz und gar nicht „schlecht“, wir stehen insgesamt gut da und wir können durchaus zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Und das ist meine Prognose für die Zukunft: Wenn wir uns in diesem Gremium künftig auf die wirklich wichtigen Themen dieser Stadt fokussieren und konstruktiv und zukunftsorientiert zusammen an diesen Themen arbeiten, dann sorgen wir künftig dafür, dass immer mehr Pegnitzer Bürger mit Stolz von sich behaupten „Ich bin ein echter Pegnitzer!“ – möglicherweise auch ganz ohne Facebook.

Dieser Haushalt nutzt einmal mehr alle Möglichkeiten, die wir aktuell haben, bestmöglich aus. Es ist eine Haushaltsplanung, die realistisch, solide und gleichzeitig zukunftsorientiert ist und dazu auch „in time“ gefasst werden kann. Die Pegnitzer Gemeinschaft steht geschlossen hin-ter der Verwaltung, der Kämmerin Alexandra Krupp mit ihrem Team, dem Bürgermeister und diesem Haushalt.

Unsere Fraktion bedankt sich ausnahmslos und ausdrücklich bei allen bei der Stadt Pegnitz und deren Kommunalunternehmen Beschäftigten inklusive unseres Bürgermeisters Wolfgang Nierhoff und dessen Stellvertretern Sandra Huber und Thomas Schmidt, für die geleistete Arbeit.
Weiterhin bedanken wir uns bei all denjenigen, die uns aus ihrer Funktion heraus immer wieder als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Stadtratssitzungen Beschlüsse er-läutern, geduldig und kompetent Sachverhalte erklären und uns für unsere Fragen zur Verfügung stehen. Namentlich möchte ich hier Joachim Kroher, Corinna Deß, Silvia Tennert, Daniela Körber, Manfred Kohl und Alexandra Krupp erwähnen.